Peter von Orb

In der Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege hielt sich in den Wäldern um Orb eine Räuberbande ver-steckt, welche die ganze Gegend unsicher machte. Anführer der Bande war der Peter von Orb, ein verwe-gener Geselle, der auch vor einem Mord nicht zurückschreckte. Lange suchte man ihn vergeblich, da ihm die dichten Wälder immer wieder Unterschlupf boten. Endlich aber gelang es doch, den Räuberhaupt-mann zu fassen, der von den Armen jedoch als eine Art lokaler Robin Hood verehrt wurde. Er wurde von der Obrigkeit verurteilt, im Wartturm auf dem Molkenberg eingesperrt und zum Hungertod verurteilt. Der Räuber und Wilddieb, der gewohnt war, in Freiheit durch die weiten Wälder zu streifen, litt sehr unter der Gefangenschaft im engen Turm, so dass er fast verzweifelte.

 

Ein treuer Fuchs kommt ins Spiel

Da hörte er eines Tages unter sich in der Erde ein Scharren und Wühlen. Was sollte das bedeuten? Das Scharren kam immer näher, und auf einmal guckte der Kopf eines Fuchses aus dem Boden. Der Räuber hatte nämlich früher einen Fuchs gezähmt, der ihm dann überall wie ein Hund nachlief. Nun witterte der Fuchs die Spur seines Herrn und grub sich unter dem Turme hindurch, bis er zu seinem Herrn kam. Dieser erweiterte die Öffnung und gelangte so ins Freie. Als seine Flucht bekannt wurde, nahm ein Trupp Soldaten die Verfolgung auf; doch ohne Erfolg. Der Räuberhauptmann konnte entkommen, nicht aber sein - treuer Fuchs. Der wurde von den Landsknechten aufgespürt und totgeschlagen. Man vergrub das anhängliche Tier in der Öffnung, die es mühsam zur Rettung seines Herrn aufgewühlt hatte, und es wurde ein schwerer Stein darauf gelegt, den man heute noch im Volksmund den "Fuchsstein" nennt.

 

Vom Räuberhauptmann zum Namenspatron

Diese historische Räuberhauptmannsfigur war zu seiner Zeit der bekannteste Orber. Bei den Orbern, außer bei der Obrigkeit, beliebt, wurde er zum Namenspatron unseres Omnibusbetriebes. Zur Taufe kam es 1959, als unser Unternehmen einen neuen Bus anschaffte und zeitgleich Bad Orb seine 900jahrfeier mit einen großen Fest beging. Da wir von jeher ein sehr heimatverbundenes Unternehmen sind, schmückt seither der Schriftzug Peter von Orb jeden unserer Omnibusse. Es soll als Werbung für unsere Heimatstadt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus dienen und somit wurde ein Räuber zu unserem Markenzeichen. Heute reist man in modernen Peter von Orb Fernreisebussen bequem, umweltschonend und sicher durch ganz Europa.